Märchenfigurenweg
Im historischen Ortskern existiert ein Märchenfigurenweg für Jung und Alt. Er umfasst elf Objekte an neun unterschiedlichen Standorten. Unter dem Motto „Märchenhafter Spielraum für Kunst“ entstand im Jahr 2023 im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, mit dem Ziel, das innerörtliche Erscheinungsbild zu beleben. Die Firguren sollen keine fiktiven Wesen darstellen, sondern solche, die in der Natur tatsächlich existieren und die insbesondere auch Kindern bekannt sind. Daher wurden die Figuren nach einer Umfrage in den örtlichen Kindergärten unter Federführung des kommunalen Bauamts ausgewählt. Gleichzeitig soll damit auch auf die jährlich stattfindenden Märchen- und Sagentage aufmerksam gemacht werden.
Obwohl der Rundweg an allen Objektstandorten begonnen werden kann, empfiehlt sich gemäß der diesem Beitrag beigefügten Karte ein Start beim Biber am Parkplatz zwischen Bismarckstraße und Mergbach (Position 1). An allen Standorten weist eine Tafel in Form eines aufgeschlagenen illustrierten Buchs auf die Figur hin, verknüpft mit einem QR-Code. Der Text stammt aus der Feder von Dr. Hans-Jörg Uther, Göttingen, dem Wildweibchen-Preisträger, und die Zeichnungen von der Architektin, Bildhauerin und Malerin Doris Zorn, Reichelsheim. Der weitere Figurenweg führt zur Holzfigur des Schweins und anschließend sitzt direkt am Bachufer unterhalb der Mergbachbrücke in der Bismarckstraße nahe des einstigen Gasthauses „Zur Goldenen Krone“ der Froschkönig, gefertigt aus Grünstein, einem schwarz-grünen Basalt (Diabas). Er wurde erschaffen vom örtlichen Steinmetz und Steinbildhauermeister Erich Schneider.

Mergbachbrücke in der
Bismarckstraße
Foto: Wolfgang A. W. Kalberlah
Der weitere am 14.12.2023 mit einer Fackelwanderung eingeweihte Weg führt zur Konrad-Adenauer-Allee, wo sich unterhalb der Bushaltestelle Fuchs und Gans finden und auf der anderen Seite auf dem Europaplatz der Wolf. Der Bär hingegen sitzt an der Ecke zwischen Reichenberger Straße und Beerfurther Straße vor dem Moses-Brunnen.

am 14.12.2023
Foto: Wiolfgang A. W. Kalberlah
Über die Reichenberger Straße und die Bismarckstraße aufwärts erreicht man neben dem Treppenaufgang zum Regionalmuseum Reichelsheim Odenwald im historischen Zent- und Rathaus das „Wildweibchen-Relief“. Es nimmt Bezug auf die Sage um die wilden Weibchen im Rodensteiner Wald, wurde an der Berufsfachschule für Holz und Elfenbein, Michelstadt, aus zwei Rubinienholzbohlen gefertigt und beinhaltet beidseitig ein Suchspiel, bei dem elf Goldstücke entdeckt werden müssen. Gegenüber, zwischen Gemeindeverwaltung und Pfarrhaus I, dort, wo einst das Kriegerdenkmal stand, finden sich die Figuren von Hase und Igel. Sie sind, wie auch sechs der anderen Figuren, vom Bildhauer Christian Huber aus Aschau in Kooperation mit einem bayerischen Spielgeräteherstaller aus Holz entstanden und teilweise so gestaltet, dass sie als Spielgeräte oder Sitzplatz Verwendung finden können.
Anschließend gelangt man auf dem Rathausplatz zum Hintereingang des Museums. Dort sitzt an der letzten Station die Eule, ebenfalls von Erich Schneider gefertigt. Sie besteht aus Sandstein mit einem Gewicht von ungefähr einer Tonne und einer Größe von 160 Zentimetern. Das Tier mit seinem fein ziseliert ausgearbeitete Federkleid sitzt auf einem abgesägten Ast, an dem die Jahresringe erkennbar sind. Mit dem abgesägten Ast verbindet der Künstler den Hinweis, dass man aufpassen muss, den Ast, auf dem man sitzt, nicht zu weit abzuschneiden.
Verantwortlicher Autor:
[Kalberlah, Wolfgang A. W.]