Lexikon Reichelsheim (Odenwald)

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  Reinheim-Reichelsheimer Eisenbahn (RRE)

RRE 3
Bahnhofstraße und Bahnhof Reichelsheim
Foto: Archiv Hans-Peter Trautmann

Die Er­schlie­ßung des Ger­sprenz­tals durch eine Eisen­bahn­verbindung zwischen Reinheim und Reichelsheim erfolgte 1887. Am 10. Oktober des Jahres wurde die 17,94 Kilometer lange Strecke eröffnet. Dampf­lokomotiven zogen die Güter- und Personenwaggons. Zusätzlich war ein Triebwagen für den Personen­verkehr im Einsatz. Betreiber der als „Odenwälder Lieschen“ bekannten Nebenbahn war zunächst das Eisenbahn-Consortium-Darmstädter Bank-Herrmann Bachstein, danach die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) und am Schluss die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG).

RRE 1
Einfahrt eines gemischten
Güter- und Personenzugs mit
einer ELNA-Lokomotive
in Reichelsheim

Foto: Archiv RRO

Der letzte Personenzug verkehrte am 25. Mai 1963 und der letzte Güterzug 1964. Der Rückbau der Gleisanlagen begann am 3. August 1964 mit Ausnahme einer Reststrecke zwischen Reinheim und Groß-Bieberau. Als Zugleit- und Endbahnhof verfügte Reichelsheim über den größten der Bahnhöfe zusätzlich mit Dienstwohnung und Verwaltungsbüros. Zwei Bahnsteige, ein umfangreiches Gleissystem mit Lokschuppen, Kohlenbunker, Wasserkran und der Betriebswerkstatt hatten eine großflächige Anlage entstehen lassen, auf dem sich heute ein Teil der Firma Freudenberg, der zugehörige Parkplatz und die Volksbank Odenwald an der Bahnhofstraße befinden. Einen Rückblick auf die Geschichte dieser Gersprenztalbahn bietet das Regionalmuseum Reichelsheim Odenwald.

RRE 2

 

 

 

 

 

 

Literatur:
Georg Dascher / Wolfgang Kalberlah, 100 Jahre Eisenbahn im Gersprenztal - 1887-1987 - Beiträge zur Geschichte des Odenwälder Lieschens, Oktober 1986, GAR, RRO
Georg Dascher / Wolfgang Kalberlah /Sabine Kepper / Frank Steckenreuter, Die Gersprenztal-Eisenbahn - Mit dem „Odenwälder Lieschen“ von Reinheim nach Reichelsheim, 2007, GAR, RRO

Verantwortlicher Autor:
[Kalberlah, Wolfgang A. W.]