Flugzeuglandungen und -abstürze
Neben zahlreichen Überflügen waren in den Kriegsjahren nicht nur Luftkämpfe und Bombenabwürfe an der Tagesordnung, sondern auch der Beschuss der Zivilbevölkerung aus der Luft. Das Odenwälder Lieschen wurde oft von Tieffliegern attackiert und einzelne Flugzeuge landeten im Gemeindegebiet oder stürzten über ihm ab.

Foto: Archiv RRO-FAR-8-10-003
1918 - Ein deutscher Doppeldecker vom Typ Albatros B II. landete am Ortsrand von Reichelsheim in der „Stried“ (oberhalb des heutigen ALDI-Markts).
1920er-Jahre - Einmal im Quartal landete ein Flugzeug am Fronhof. Darin saßen Herren der Handelsmarine, welche zur Abrechnung kamen. Da der damalige Pächter des Hofes getrocknetes Obst und Gemüse an die Handelsmarine lieferte.
13.04.1944 - Absturz einer amerikanischen B-17 Flying Fortress durch deutschen Beschuss am Klößbuckel bei Gumpen. Einer der zehn Besatzungsmitglieder kam bei dem Absturz ums Leben. Der Fallschirm des Piloten Clarence Stearns wurde nach dem Krieg zu einem Brautkleid genäht. Im Jahr 1995 besuchte Stearns die Gemeinde Reichelsheim.

Foto: Archiv RRO-FAR-8-10-004
18.03.1945 - Notlandung einer P-51 Mustang auf dem Hügel hinter dem Frohnhof. Pilot Robert Van Horn landete das amerikanische Jagdflugzeug nach einem Motorschaden und ergab sich widerstandslos. Nach seiner Verhaftung wurde er nach Winterkasten gebracht und dort von der Geheimen Staatspolizei (GESTAPO) erschossen. Sein Mörder tauchte unter und ist bis heute verschollen.
26.03.1945 - Wilhelm Hofmann, Ritterkreuzträger aus Reichelsheim, wurde über Flechum bei Haselünne versehentlich von seinen Kammeraden abgeschossen. Den Absturz überlebte er nicht.
31.03.1952 - Die zweiköpfige Besatzung einer amerikanischen L-17 Navion musste wegen technischer Probleme über Lampertheim mit dem Fallschirm abspringen. Das Flugzeug flog allein ohne Insassen weiter bis nach Reichelsheim und rauschte wenige Meter neben dem Schloss Reichenberg in den Wald.
Verantwortlicher Autor:
[Winterstein, René]