Kegelklub Tupas
Am 27. August 1948 wurde der Kegelklub Tupas in Reichelsheim gegründet. Aus dem Protokollbuch geht hervor, dass die Gründer Erich Baars, Adam Bitsch, Walter Gerhard, Adolf Hertel, Rudi Krämer, Hermann Pitz, Willi Quick, Richard Schmitz, Georg Seeger, Kurt Senftler und Jakob Trautmann waren. Möglicherweise liegen die Anfänge des Vereins bereits in den 1920er- oder 1930er-Jahren und er ist der Nachfolger der „Montagskegler“. Aufzeichnungen eines Kegelabends vom 4. August 1938, in denen von neun namentlich genannten Keglern und einem holländischen Gast die Gelder für verlorene Spiele notiert sind, weisen darauf hin. Ob die Dokumente während der Wirren des Zweiten Weltkriegs oder bereits davor verloren gingen oder noch kein festgefügter Verein bestand, bleibt nicht mehr nachvollziehbar. Ebenso ist die Bedeutung des Vereinsnamens unklar.
Der Kegelklub wurde von folgenden Präsidenten geführt: 1948-1951 von Peter Schmitz, 1951-1964 von Erich Baars, 1965-1973 von Peter Spalt, 1974-2005 von Siegfried Treusch, 2005-2020 von Oswald Trautmann und seit 2020 von Günter Götz. Ab 1951 unternahmen die Kegelbrüder erste gemeinsame, auch heute noch durchgeführte, Jahresausflüge. Dabei standen Bensheim-Auerbach, Miltenberg, Wertheim, Mespelbrunn und nach und nach weiter entfernte Ziele auf dem Programm. Waren zunächst nur die Kegelbrüder allein unterwegs, schlossen sich zur ersten größeren Fahrt in den Schwarzwald im Jahr 1976 die Frauen an. Daneben führen die Mitglieder regelmäßig sowohl ihren Vatertagsausflug durch, als auch ihr Heringsessen und das Weihnachtskegeln im Rahmen der Weihnachtsfeier.
Überliefert ist auch die Teilnahme des Vereins im Frühjahr 1976 an den sechsten Kegelortsmeisterschaften. Dabei ist es durchaus bemerkenswert, dass damals 17 Kegelklubs aus der Gesamtgemeinde Reichelsheim beteiligt waren, teilweise mit Damen- und Herrenmannschaften. Hinsichtlich der Mitglieder bestand früher beim Kegelklub Tupas die Besonderheit, dass bei ihm keine zwei Personen Mitglied werden konnten, die denselben Beruf ausübten, was zu Wartezeiten bei Beitrittswilligen führte.
Von Anfang an bildete der Saalbau „Zur Eisenbahn“ in der Darmstädter Straße 21 das Keglerlokal, in dem auf dem Holzfußboden des Tanzsaals gekegelt wurde. Eine Kegelbahn nach heutigen Regeln existierte nicht. Erst nachdem sich die „Eisenbahn“ eine moderne Kegelbahn zugelegt hatte, zog der Verein dorthin um. Als der Kegelklub Tupas seine sportlichen Aktivitäten dort nicht mehr ausrichten konnte, fand er in der Gaststätte „Zum Fürstengrund“ in Reichelsheim-Rohrbach seine neue Örtlichkeit. Die Kegelabende finden montags von 19 bis 22 Uhr im „Berghof“ von Reichelsheim-Erzbach statt, wobei die Frauen der Kegelbrüder am ersten Montag im Monat ebenfalls zur Kugel greifen.
Im regelmäßigen Mittelpunkt zu Beginn jedes Kegelabends steht der als Lyra bezeichnete Wettkampf zwischen zwei Mannschaften, bei dem innerhalb von fünf Durchgängen der Sieger ermittelt wird. Hinzu kommt zweimal im Jahr die Austragung des nach dem früheren Wirt benannten „Seeger-Pokals“ und alle zwei Monate wird der „Tupas-Pokal“ ausgekegelt.
Verantwortlicher Autor:
[Götz, Günter]