Reichelsheimer Wappen
Das Wappen erscheint in den Akten erstmals als Lackabdruck im Gerichtsbuch des Amtes Reichenberg von 1691-1784 (folio 191) und wird 1691 (folio 13) als neu erwähnt. Die Umschrift des alten Lacksiegels lautet: Reichelsheimer Gerichtssiegel. Über die Entstehung oder Herkunft dieses alten Gerichtssiegels ist nichts bekannt.
Als Nachfolger des Siegels entstand später ein Stempel mit derselben Symbolik.
Ab dem Jahr 1923 ist die Gemeinde dann berechtigt ihr eigenes Wappen zu führen. In der Urkunde des Volksstaats Hessen ist zu lesen:
Mit gegenwärtiger Urkunde bestätigen wir der Gemeinde Reichelsheim i. O. auf ihr Nachsuchen die Führung des nachstehend beschriebenen Wappens:
Im roten Schild unter drei sechsstrahligen silbernen Sternen drei goldene größere mit Eicheln versehene und dazwischen zwei goldene kleinere junge Eichbäume auf goldenem Boden, pfahlweise nebeneinander gestellt.
Darmstadt, den 28. Mai 1923, Hessisches Ministerium des Innern, v. Brentano
Die drei Sterne nehmen auf das Wappen des gräflichen Hauses Erbach Bezug. Die Eichbäume waren in vorchristlicher Zeit verehrte Bäume des Waldes, sie dienten später zur Verehrung und zum Gedächtnis von Personen. Sie stehen aber auch für Weisheit, Wahrheit, Glück, Ausdauer und Stärke.
Literatur:
Gemeindevorstand der Gemeinde Reichelsheim (Odenwald), 700 Jahre Reichelsheim im Odenwald - Vom Marktflecken zur Großgemeinde, ISBN 3-00-010145-4, 2002, S. 40 f., GAR, RRO
Akten GAR: Reichelsheim, Abt. II, K 1, F 20 und F 21
Verantwortlicher Autor:
[Kalberlah, Wolfgang A. W.]